Was sind Schlafstörungen?

Was sind Schlafstörungen?

Hier finden Sie kompakte Informationen rund um die verschiedenen Formen von Schlafstörungen und ihren Symptomen

Schlafstörungen (Insomnien)

Wenn Kinder schlecht einschlafen können, nachts häufiger wach werden oder morgens viel zu früh aufwachen und sich der gestörte Schlaf auf das Tagesbefinden auswirkt, sprechen wir von Insomnien. Diese belasten das betroffene Kind, aber auch die gesamte Familie. Schlafmedizinisch geht es dabei zunächst darum zu klären, ob es eine organische Ursache dafür gibt. Dann wird eine entsprechende Behandlung eingeleitet. Gibt es keine organische Ursache, muss analysiert werden, warum der Schlaf des Kindes gestört ist. Das erfolgt ausführlich in der Videosprechstunde.

Schritt für Schritt verbesserter Kinderschlaf

Danach geht es Schritt für Schritt darum, den Kinderschlaf zu verbessern. Das kann durchaus einige Wochen dauern. Je nach individueller Konstellation können digitale Hilfsmittel unterstützend eingesetzt werden. Die Behandlung erfolgt immer individuell unter Einbeziehung des familiären Umfeldes. Nur so ergeben sich erfolgversprechende therapeutische Ansätze. Insomnien beginnen oft schon in der Säuglingszeit und sollten dann auch schon behandelt werden, um zu verhindern, dass sie chronisch werden.

Schlafapnoe auch bei Kindern

Auch Kinder können von Schlafapnoen betroffen sein, sogar Säuglinge. Schnarchen, Atempausen, aber auch verstärkte Atmungsanstrengungen und geräuschvolle Atmung im Schlaf sind richtungsweisende Symptome. Die gestörte Atmung im Schlaf führt zu Sauerstoffabfällen und verhindert den erholsamen Tiefschlaf. Folgen sind vermehrte Unruhe bis hin zu Hyperaktivität am Tage und schlechte Konzentration und Ausdauer. Mittelfristig kommt es auch bei Kindern zu Herz-Kreislaufproblemen. Deshalb sollte man bei Verdacht auf Schlafapnoe nicht lange abwarten.

Wie ich Ihnen in der Videosprechstunde helfe

In der Videosprechstunde werden die Symptome besprochen und durch eine visuelle Untersuchung festgestellt, ob es Hinweise für HNO-ärztliche oder kieferorthopädische Ursachen für die Schlafapnoe gibt. Anschließend werden die Behandlungsmaßnahmen in die Wege geleitet. Bei einigen Kindern ist zusätzlich eine Schlaflaboruntersuchung erforderlich, die dann vermittelt werden kann. Hilfreich für die Diagnosestellung sind Videoaufnahmen des Kindes im Schlaf.

Nachtschreck, Schlafwandeln, Albträume

Die wichtigsten Schlafstörungen unter dem Begriff Parasomnien sind Nachtschreck, Schlafwandeln und Albträume. Die Berichte über die Symptome beim Nachtschreck sollten unbedingt durch Videoaufnahmen der Ereignisse ergänzt werden, die in der Videosprechstunde beurteilt werden können. Parasomnien können Eltern sehr verunsichern, wenn die Symptomatik nicht eindeutig geklärt ist. Letztlich geht es auch darum, andere Störungen, wie schlafbezogene epileptische Anfälle, auszuschließen. Bei den Albträumen ist es wichtig zu klären, wie häufig sie verkommen und was der Inhalt der Träume ist. Während Nachtschreck und Schlafwandeln bei den meisten Kindern keiner spezifischen Therapie bedürfen, sollten Kinder mit häufig vorkommenden Albträumen schlafmedizinisch betreut werden.

Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen

Wenn das innere Uhrensystem und die äußeren Umgebungsbedingen zu weit auseinander driften, sprechen wir von Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus. Typisches Beispiel dafür ist der Jetlag. Jetlag betrifft aber nicht nur Menschen, die in kurzer Zeit die Zeitzonen wechseln. Jetlag betrifft alle Menschen, die aufgrund äußerer Umstände nicht so lange und nicht zu den Zeiten schlafen können, wie es ihrem inneren Uhrensystem entspricht. Man bezeichnet diesen Zustand, der mit chronischem Schlafmangel einhergeht, als sozialen Jetlag.

Rolle der Pupertät und sozialen Medien

Ab der Pubertät kommt es bei Jugendlichen zu einer Verschiebung der Schläfrigkeit in die späteren Abendstunden. Durch den frühen Schul- oder Arbeitsbeginn, können viele dann nicht so lange schlafen wie notwendig. Das schränkt die Leistungsfähigkeit am Tage ein. Wenn dann noch das Einschlafen durch die Nutzung digitaler Medien zusätzlich hinausgezögert wird und der Nachtschlaf durch digitale Medienaktivitäten unterbrochen wird, spitzt sich die Situation zu. In der Videosprechstunde werden zusammen mit den Jugendlichen Lösungen besprochen, die dazu beitragen, den Nachtschlaf zu verbessern und dass sie sich tagsüber besser fühlen. Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus können in jedem Alter auftreten, auch schon bei Säuglingen. Auch für jüngere Kinder gibt es Möglichkeiten, den individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.

Schlafbezogene Bewegungsstörungen

Ein Krankheitsbild aus der Gruppe der Bewegungsstörungen im Schlaf ist besonders zu beachten, weil es bei Kindern und Jugendlichen oft verkannt wird: Das Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom/RLS). Die Kinder bekommen Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Beinen, wenn sie abends zur Ruhe kommen. Dadurch finden sie erst spät in den Schlaf und sind tagsüber oft schlecht gelaunt, unkonzentriert und unruhig. Die Erkrankung ist schlafmedizinisch gut zu diagnostizieren und zu behandeln. Mehr verbreitet als RLS sind die rhythmischen Bewegungsstörungen im Schlaf mit rhythmischen Kopf- und Körperbewegungen. Zur eindeutigen Zuordnung sind Videoaufnahmen hilfreich, auch um schlafbezogene Anfälle auszuschließen.

Hypersomnie (zu viel Schlaf)

Schlafstörungen beziehen sich nicht nur auf Schlafmangelzustände sondern auch auf Zustände mit zu viel Schlaf. Das wichtigste Krankheitsbild aus dieser Gruppe, die als Hypersomnien bezeichnet werden, ist die Narkolepsie. Dabei kommt es tagsüber wiederholt zu unwillkürlichen Schlafattacken, häufig auch zu Zuständen mit kurzem unwillkürlichen Zusammensacken. Kinder und Jugendliche sind auch davon betroffen. Oft dauert es Jahre, bis die Erkrankung diagnostiziert wird, weil statt der Narkolepsie eine Epilepsie diagnostiziert und behandelt wird. In der Kinderschlafmedizin ist das Krankheitsbild hinreichend bekannt und kann in der Videosprechstunde erörtert werden.

Diagnostik für ihr Kind

Ich möchte sehr genau von Ihnen wissen, was Ihnen Sorgen macht, welche Symptome bestehen und unter welchen Umständen sie auftreten. Zur Anamnese gehören Informationen über Schwangerschaft, Geburt, frühkindliche Entwicklung, Vorerkrankungen und familiäre Besonderheiten. Hierfür nehme ich mir Zeit. Ergänzend setze ich gezielt Fragebögen ein und bitte Sie, bei Bedarf zwei Wochen lang das Schlaf-Wach-Verhalten Ihres Kindes zu protokollieren.

Langjährige Erfahrung

Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung kann ich gut beurteilen, ob darüber hinausgehende Untersuchungen notwendig sind und berate Sie diesbezüglich. Gerne nehme ich Kontakt mit Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt auf oder leite Sie zu weiterführenden Untersuchung an schlafmedizinisch spezialisierte Institutionen weiter.