Thema: Digitale Schlafmedizin
Erholsamer Schlaf ist besonders wichtig in den prägenden Entwicklungsphasen des Säuglings-, Kindes- und Jugendalters. Denn neuronale Netzwerke werden im Schlaf geknüpft und im Schlaf findet die Gedächtniskonsolidierung statt. Auch das Wachstumshormon wird im Schlaf ausgeschüttet. Der Schlaf im frühen Lebensalter unterscheidet sich deutlich vom Schlaf bei Erwachsenen. Schlafstörungen im Kindesalter unterliegen anderen Kriterien als bei Erwachsenen. Daraus ergeben sich alters- und entwicklungsbezogene therapeutische Ansatzpunkte. Um Schlafstörungen vorzubeugen und damit Voraussetzungen für einen positiven Entwicklungsverlauf zu schaffen, empfehlen sich präventive Maßnahmen bereits ab dem frühen Säuglingsalter.
Die kinderschlafmedizinische Versorgung in Deutschland ist unzureichend. Es fehlen flächendeckende diagnostische und therapeutische Angebote. Unter Nutzung digitaler Möglichkeiten ist dem entgegenzuwirken. Dadurch wird die schlafmedizinische Versorgung regional unabhängig ohne auf den persönlichen ärztlichen Bezug verzichten zu müssen.
Je präziser die Diagnostik der Schlafstörung, umso besser der Behandlungserfolg. Art und Umfang der notwendigen Untersuchungen und der zum Einsatz kommenden digitalen Techniken werden im persönlichen Gespräch zwischen Arzt und Eltern unter Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen individuell vereinbart.
Den Ergebnissen der schlafmedizinischen Diagnostik entsprechend erfolgen Beratung und Behandlung so individuell, flexibel und präzise wie möglich.
Um den Kindern und Jugendlichen die gesamte Bandbreite der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten anbieten zu können, ist es manchmal erforderlich, schlafmedizinische Experten aus anderen Sparten der Medizin mit einzubeziehen.
Nachfolgeuntersuchungen sind ein essenzieller Bestandteil der erfolgreichen schlafmedizinischen Behandlung. Nicht immer gelingt es, die eingeleiteten Behandlungsstrategien direkt und kontinuierlich erfolgreich umzusetzen. Die Alltagserfahrungen zeigen, dass theoretische Empfehlungen nicht immer zielgenau in das familiäre Beziehungsgefüge passen. Deshalb ist es insbesondere zu Beginn einer Behandlung erforderlich, im Kontakt mit den Eltern das Erreichte zu besprechen, Probleme zu erkennen und gegebenenfalls die therapeutischen Maßnahmen individuell anzupassen.
Im Rahmen des telemedizinischen Angebotes sind flexibel terminierte Verlaufskontrollen die Regel. Das optimale Intervall hängt ab von den aktuellen Beschwerden und Befunden des digitalen und telemedizinischen Monitorings.